Die Träger der Kinder- und Jugendhilfe und damit auch jene der Jugendsozialarbeit benötigen eine verlässliche Unterstützung durch den Staat, für den sie gesetzliche Aufgaben übernehmen. Brechen diese Strukturen durch mangelhafte staatliche Förderung zusammen, trifft es indirekt auch Millionen Jugendliche, die auf dem Weg in ihre Selbstständigkeit auf Beratung und konkrete Angebote durch Fachkräfte der Jugendsozialarbeit angewiesen sind. Eine #StarkeZukunft benötigt deswegen starke Strukturen.
Angebote für ALLE Jugendlichen bereitstellen
Junge Menschen in schwierigen Lebenslagen oder mit persönlichen Einschränkungen erleben immer wieder Defizite ihrer Teilhabe: in der Schule, in der Arbeitswelt, in der Freizeit und in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen. Der Auftrag für die Jugendsozialarbeit ist laut Sozialgesetz, schulische, berufliche und gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen zu fördern. Damit das gelingt, und Jugendsoziarbeit damit Angebote für ALLE Jugendlichen bereitstellen kann, muss sie als systemrelevant und als Daseinsvorsorge begriffen und auskömmlich durch staatliche Mittel abgesichert werden.
Starke freie Träger spielen laut dem 17. Kinder- und Jugendbericht eine entscheidende Rolle in der Bereitstellung von Diensten und Unterstützung: Grund dafür ist, dass sie flexibler auf die Bedürfnisse der Adressat*innen reagieren und dabei helfen können, Rechtsansprüche und objektive Verpflichtungen durchzusetzen. Zudem können sie durch die Wahrnehmung ihrer anwaltschaftlichen Rolle bei Bedarf gegen Missstände in der Praxis vorgehen.
Forderungen
Im Kinder- und Jugendplan des Bundes müssen bundesweite Strukturen der Jugendsozialarbeit langfristig abgesichert und ihre Förderung dynamisiert werden.
Die Finanzgrundlagen von Bund, Ländern und Kommunen, die aus unterschiedlichen Quellen Angebote der Jugendsozialarbeit finanzieren, müssen stärker als bisher subsidiär gestaltet werden. Vor allem die Kommunen müssen durch Bundesgesetze und Steuern in die Lage versetzt werden, bedarfsgerechte Angebote der Jugendsozialarbeit vor Ort als Regelaufgabe zu finanzieren.
Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe wirksam bekämpfen
Der 17. Kinder- und Jugendbericht warnt eindringlich vor einem Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Zahl der offenen Stellen in der Jugendsozialarbeit steigt, die durch den Fachkräftenachwuchs nicht kompensiert werden können. Angebote der Jugendsozialarbeit können junge Menschen aber nur unterstützen, wenn sie personell und finanziell abgesichert sind.
Forderungen
Der Bund sollte im Verbund mit den Ländern für Studiengänge der Sozialarbeit, der Sozialpädagogik und Erziehungswissenschaft sowie für entsprechende Ausbildungsberufe oder Quereinstiege werben. Kriterien für Multiprofessionalität müssen bundesweit einheitlich festgelegt werden, denn in der interdisziplinären Zusammenarbeit liegt eine Chance zur Ausdifferenzierung von Wissen und zur Steigerung von Kompetenzen.