Junge Menschen haben einige Jahre spürbarer Krisen erlebt. Trotzdem bleiben sie zuversichtlich, wie unter anderem die aktuelle AID:A‑Studie des Deutschen Jugendinstituts herausstellt. Für eine #StarkeZukunft ist es notwendig, gute Perspektiven für junge Menschen zu öffnen.
Gesundheit fördern
Die Polykrise – Pandemie, Krieg in Europa, Klimawandel und Rezession – lässt Sorgen und Ängste wachsen. Viele junge Menschen erleben zudem viel Druck, etwa in der Schule, in der Ausbildung oder im Studium. Die psychosoziale Gesundheit junger Menschen ist laut Studien, wie der Copsy-Studie, in schlechtem Zustand. Zugleich fehlen Fachkräfte in der Psychotherapie und in der Sozialen Arbeit.
Forderungen
Strukturelle Veränderungen im System Schule müssen von allen Akteur*innen im Bildungssystem vorgenommen werden, um Belastungen und Stress zu reduzieren und positive Entwicklungen im Bereich des Lernens und der psychosozialen Gesundheit in der Schule zu ermöglichen. Modellvorhaben wie die „Mental Health Coaches“ müssen in Entwicklungsprozesse eingebunden und verstetigt werden. Verantwortliche Politiker*innen auf allen föderalen Ebenen müssen die Sorgen junger Menschen vor einer zunehmend unsicheren Zukunft ernst nehmen.
Angebote zur Stärkung der psychischen sowie physischen Gesundheit müssen ausgebaut werden, damit die Persönlichkeitsbildung von Jugendlichen gestärkt wird, und sie somit lernen und befähigt werden, kompetent mit möglichen Risiken umzugehen.
Das psychologische Versorgungssystem muss wie die medizinische Versorgung insgesamt nachhaltig gefördert werden. Es ist von enormer Bedeutung, lokale Netzwerke auszubauen, die auch präventive Angebote machen können. Notwendig ist ein Angebot, dem junge Menschen vertrauen können.
Das Azubi- und Jugendwohnen ausbauen
Das Azubi- und Jugendwohnen als Angebot der Jugendsozialarbeit wirkt dem Passungsproblem am Ausbildungsmarkt entgegen. Es bringt Auszubildende und Unternehmen zusammen, indem es jungen Menschen Wohnraum fernab der Heimat bietet. Das Konzept Jugendwohnen verbindet Wohnraum mit einem Angebot der sozialpädagogischen Begleitung und schafft so stabile Rahmenbedingungen zur Förderung der Ausbildungsfähigkeit und Verselbstständigung – Ausbildungsabbrüchen wird vorgebeugt. In der kommenden Legislaturperiode muss das Angebot des Jugendwohnens gestärkt und langfristig abgesichert werden.
Forderungen
Der Zugang zum Sonderprogramm „Junges Wohnen“ muss bundesweit einheitlich und uneingeschränkt für die Einrichtungen des sozialpädagogisch begleiteten Azubi- und Jugendwohnens möglich sein. Ferner sollte eine bundesweit organisierte Unterstützungsstruktur für Investor*innen, Kommunen und Träger zur Entwicklung neuer Projekte des Wohnens für junge Menschen aufgebaut werden.
Zudem muss die hohe Qualität des Angebots im Azubi- und Jugendwohnen anerkannt und ausgebaut werden – darunter demokratie- und gesundheitsfördernde Maßnahmen sowie Unterstützung bei finanziellen und ausbildungsbezogenen Belangen.