Junge Menschen und ihre Bedarfe spielen bei politischen Entscheidungen selten eine Rolle. Das ist untragbar für eine demokratische Gesellschaft und deren Zusammenhalt. In den vergangenen Jahren wurde zwar immer wieder über jugendgerechte Politik gesprochen, doch es ist nun endlich an der Zeit, diese Politik für eine #StarkeZukunft umzusetzen.
Bedarfe junger Menschen berücksichtigen
Aktuelle Studien (zum Beispiel 17. Kinder- und Jugendbericht, Shell-Jugendstudie, Sinus-Studie et al.) beschreiben die Bedarfe und Lebenslagen junger Menschen der Gegenwart. Langzeitforschung hebt darüber hinaus seit Jahren typische Bedarfe junger Menschen hervor. Im Hinblick auf die Bedarfe junger Menschen besteht also kein Erkenntnisproblem.
In der Politik FÜR und MIT Jugend spiegelt sich diese Erkenntnis nicht oder nicht ausreichend. Politik ist selten wohlwollend auf die Lebensphase Jugend eingestellt. Spürbar ist das Defizit an jugendgerechter Politik unter anderem an unzureichenden Investitionen in jugendgerechte Strukturen.
Forderungen
Die Bedarfe junger Menschen müssen eine zentrale Rolle bei politischen Entscheidungen spielen. Werkzeuge wie der Jugend-Check, ein Jugend-Mainstreaming oder ein institutionalisierter Dialog mit Forschung und Praxis bis zu wirksamen Beteiligungsformaten für junge Menschen müssen eingeführt werden und die finanzielle Förderung langfristig gesichert sein.
Adultismus erkennen und überwinden
Die Sicht auf Jugend und ihre emanzipatorische Lebensphase ist durch Erwachsene und ältere Generationen geprägt und oftmals verzerrt. Es ist notwendig, die Perspektive der jungen Menschen in Gesetzgebung und Weiterentwicklung von Gesellschaft zu spiegeln. Viele Erwachsene und ältere Generationen machen sich wenig oder gar nicht bewusst, dass sie die Regeln und Rahmenbedingungen für junge Menschen setzen und dies mit Benachteiligung einhergeht. Sie üben durch diese Form des Adultismus eine große Macht und starken Einfluss auf die Lebenswelt junger Menschen aus. Im Bildungsbereich – allen voran in Schule und Ausbildung – wird dieser Adultismus besonders sichtbar.
Eine Gesellschaft, die auf Gerechtigkeit und Respekt basiert, kann sich keine Form von Diskriminierung leisten – auch nicht gegenüber jungen Menschen. Die Überwindung von Adultismus ist ein Schritt hin zu echter Teilhabe junger Menschen und einer Kultur des gegenseitigen Respekts.
Forderungen
Die Kinderrechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe müssen im Grundgesetz verankert werden. Der Bund muss gemeinsam mit Ländern und Kommunen Räume schaffen, in denen junge Menschen selbstständig handeln, Verantwortung übernehmen und ihre Fähigkeiten entfalten können – ohne bevormundet zu werden. Außerdem muss der Bund einen verbindlichen Rahmen für Mitwirkung im Bereich Schule und Ausbildung setzen.