Das Vertrauen in das demokratische System sinkt. Der Hang zum Autoritarismus wächst. Das belegen aktuelle Studien wie die Shell-Jugendstudie. Zugleich signalisieren junge Menschen in Jugendstudien, dass sie zu demokratischem Engagement bereit sind. Sie betonen außerdem, dass sie eine #StarkeZukunft in einer Demokratie entwickeln wollen und wirksame Beteiligung am demokratischen System wünschen.
Demokratiebildung fördern
Spätestens seit dem 16. Kinder- und Jugendbericht sind Defizite der politischen Bildung und Demokratiebildung beschrieben. Es gibt Handlungsempfehlungen – auch nochmals im aktuellen 17. Kinder- und Jugendbericht formuliert. Sie werden jedoch nicht mit Nachdruck verfolgt, um Demokratie tatsächlich zu stärken. Stattdessen prägen parallel laufende Ansätze und eine äußerst heterogene Angebotslandschaft die Demokratieförderung.
Forderungen
Die föderal stark differente Förderung politischer Bildung und Demokratiebildung muss durch einen bundesweiten Rahmen und auf Grundlage von Qualitätskriterien koordiniert werden. Sie darf nicht allein auf kurzfristige Effekte ausgerichtet sein. Die Potenziale der Jugendsozialarbeit für die demokratische Bildung junger Menschen müssen anerkannt und berücksichtigt werden. Zur Stärkung demokratischer Werte und politischer Teilhabe müssen partizipative und niedrigschwellige Angebote der Demokratiebildung in der Jugendsozialarbeit ausgebaut und gefördert werden – auch in digitalen Räumen.
Wirksame Beteiligung entwickeln
Demokratiebildung ist im Idealfall mit wirksamen Beteiligungsprozessen verbunden. Durch konkrete Beispiele können Erfahrungen gesammelt sowie Einfluss auf Entscheidungen genommen werden. Wirksame Beteiligung bezieht sich nicht allein auf politische Prozesse auf allen föderalen staatlichen Ebenen, sondern explizit auch auf die Mitwirkung und Mitgestaltung von jungen Menschen.
Forderungen
Die aktive Teilnahme an demokratischen Wahlen in Kommunen, in Ländern, im Bund und in Europa muss für alle jungen Menschen möglich sein. Ein bundesweit einheitliches Wahlalter von mindestens 16 Jahren muss dazu im Grundgesetz verankert werden. Zusätzlich zu der Teilnahme an Wahlen müssen wirksame und inklusive Formate der Jugendbeteiligung auf allen föderalen Ebenen installiert werden. Bei der Entwicklung der Formate sind Interessen junger Menschen zu berücksichtigen/einzubeziehen.