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Vom Bürger zum Zuschauer: Wie soziale Ungleichheit Demokratie gefährdet
Politisch interessiert, aber ungleich beteiligt: Jugendliche aus einkommensschwachen Verhältnissen bleiben häufiger ohne Stimme – und verlieren Vertrauen in die Demokratie.
Politisches Interesse 2019 | Politisches interesse 2024 | |
---|---|---|
erwerbstätig | 43% | 49% |
nicht-erwerbstätig | 36% | 39% |
Abitur/FH-Reife | 50% | 60% |
Hauptschule (9.Klasse) | 26% | 29% |
Die Jugend wird zunehmend politisch. Nur 10 % der Jugendlichen geben an, über keine Präferenz der politischen Lager zu verfügen. Aber politisches Interesse und Positionierung hängt vom sozioökonomischen Status ab. Berufstätige Jugendliche und Jugendliche, die ein Abitur anstreben oder erreicht haben, haben ein höheres politisches Interesse. Arbeitslose junge Menschen haben sich mit einem Anteil von 20 % am häufigsten nicht politisch positioniert.
Quelle: Shell Jugendstudie 2024
Die Zustimmung zu Autoritarismus und Extremismus ist bei Jugendlichen zwischen 15 und 25 mit geringerer Bildung eher ausgeprägt.
Bildungsgrad | „Eine starke Hand soll Ordnung schaffen“ | Legitimierung von Gewalt |
---|---|---|
niedrige Bildung | 58% | 29% |
mittlere Bildung | 50% | 25% |
hohe Bildung | 38% | 12% |
Damit einher geht, dass die Personengruppe mit dem geringsten Einkommen das geringste Vertrauen in die Regierung, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Wissenschaft hat. Auch die Demokratiezufriedenheit ist in dieser Gruppe geringer ausgeprägt.
Quelle: Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt 2023
1 von 5 Personen aus der Bevölkerungsgruppe, die über weniger als 60 % des Medianeinkommens verfügt, gab 2023 an, bei der nächsten Bundestagswahl nicht wählen zu wollen. Ist das Einkommen höher, sinkt damit auch der Anteil der Nichtwähler*innen. In der oberen Mitte gibt nur etwas mehr als jede*r Zehnte an, nicht wählen zu wollen.
Quelle: WSI-Verteilungsbericht 2024
Dabei gilt: Starke Demokratien leben von informierten Bürger*innen. Hochwertige Bildung ist daher unverzichtbar, um demokratische Werte zu fördern und Extremismus vorzubeugen. Fehlendes Vertrauen und mangelnde Kompetenzzuschreibungen in politische Institutionen, insbesondere von einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen, stellen eine Herausforderung für die Demokratie dar. Sinkende bzw. per se geringe politische Partizipation erschwert auch die Repräsentation dieser Bevölkerungsgruppe in der Politik. Also dort, wo Entscheidungen über Lebensrealität und ‑qualität getroffen werden. Die Fähigkeit zur aktiven Mitgestaltung ist dadurch vielen Betroffenen entsprechend verwehrt.
Digitale Quellen, wie soziale Medien (57 %), Nachrichten-Websites und Push-Nachrichten (38 %) sowie Fernsehsendungen (38 %) sind die überwiegenden Informationsquellen, bei denen sich junge Menschen hauptsächlich über das politische Geschehen informieren.
Quelle: Shell Jugendstudie 2024, Trendstudie Jugend in Deutschland 2024
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