Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten.
der Menschen unter 25 Jahren sind von Armut betroffen oder gefährdet
(Datenquelle: Mikrozensus Kern)
der Jugendlichen sorgen sich sehr oder etwas, mit ihrer Familie in Armut leben zu müssen durch die aktuellen Umstände (Quelle: Trendstudie Jugend Sommer 2022)
Armutsgefährdungsquote U18 2021 VOR Sozialleistungen
Armutsgefährdungsquote U18 2021 NACH Sozialleistungen
Quelle:
Stat. Bundesamt (EU-SILC)
“Wir wissen aus einer Langzeitstudie […], dass armutsbetroffene Kinder und Jugendliche tendenziell kleinere Freundeskreise haben. Sie haben ein höheres Risiko für gesundheitliche Einschränkungen — auch in der psychischen Gesundheit. Sie haben ein geringeres Selbstwertgefühl und auch körperliche Einschränkungen — wie schlechtere Zahngesundheit. Sie haben tendenziell geringere Bildungsabschlüsse oder größere Schwierigkeiten beim Übergang in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule.”
- Alexander Nöhring, Geschäftsführer Zukunftsforum Familie
*Quelle: Mikrozensus Kern
Jugendarmut wird in der Regel “geerbt”, selten selbst verursacht.
Jugendliche und junge Menschen, die von Armut und Ausgrenzung bedroht sind, sind dies vor allem durch ihr Elternhaus und dessen Haushalts-Nettoeinkommen und/oder Bildungsstand. Sie starten mit geringeren Startchancen.
Ein Experiment an der weltweit renommierten Berkeley-Universität hat dies an dem Spiel Monopoly untersucht: Was macht es mit den Spielern, wenn die einen deutlich mehr Chancen haben als die anderen?
Schlechtere Startchancen müssen nicht in allen Fällen zu schlechteren Resultaten führen – das Befreien aus den schlechten Anfangsbedingungen wird jedoch noch schwieriger, wenn die Umstände gegen einen arbeiten.
Die hohen Teuerungsraten und die Resultate aus bald drei Jahren Corona-Sonderzuständen hinterlassen bei der jungen Generation ihre Spuren.
Junge Menschen denken, durch die Corona-Krise hat sich folgendes für sie verschlechtert:*
*Quelle: Trendstudie Jugend
Junge Menschen sorgen sich sehr oder etwas*, dass…
*Quelle: LIZ MOHN Center | Bertelsmann & IPSOS
Quellen: Statistisches Bundesamt | Statistische Ämter des Bundes und der Länder
Homeschooling ist gut – wenn man genügend digitale Zugangsgeräte und ausreichend Datenvolumen hat. Auch immer mehr zahlungspflichtige Dienstleistungen im Internet (Paywalls, Pay2Win) schließen weniger zahlungskräftige Jugendliche aus.
Bildung wird immer digitaler – was die ausschließt, welche sich weniger digitalen Zugang erlauben können. Schon jetzt besitzen Schüler*innen, deren Eltern erwerbslos sind, signifikant niedrigere digitale Kompetenzen in der neunten Klasse.
Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sind häufig lokal unterschiedlich verteilt. Wie soll man aber in einem entfernten Ort eine Ausbildung beginnen, wenn man sich dort die Miete gar nicht leisten kann?
Menschen in von Armut bedrohten Haushalten besitzen statistisch-evident sowohl weniger digitale Zugangsgeräte als auch digitale Kompetenzen. Nicht unproblematisch in einer Zeit, in der sich immer mehr in die digitale Welt verlagert.
Besonders die Jugendkultur und Bildung sind nach Corona deutlich digitaler geworden. Ein Problem für Menschen, die dort finanziell nicht Schritt halten können.
Dass die Inflation diejenigen übermäßig trifft, die über wenig Geld verfügen, ist allgemein bekannt. Doch was ist mit denen, die sich gerade eine eigenständige Existenz aufbauen?
Beziehungsweise: Wie eigenständig kann eine solche Existenz werden, wenn wenig Rest vom Restbudget bleibt?
Bildung ist ein entscheidender Ausweg aus einer Armutsgefährdung. Umgekehrt sind vor allem die Menschen von Armut gefährdet, die nur über eine niedrige Bildung und/oder keine abgeschlossene Ausbildung verfügen – oder derzeit keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.
Dementsprechend wichtig ist ein gelingender Bildungsverlauf. Doch gerade hier liegen die Probleme:
Lange hat die heute 18-Jährige mit sich gerungen, ob sie ihre Geschichte öffentlich erzählen soll. Angelique ist aufgeregt. Streicht sich immer wieder ihre langen blonden Haare aus dem Gesicht und nimmt noch einen Schluck Wasser. “Ich möchte nicht, dass die Menschen schlecht über meine Familie denken”, erklärt sie. Andererseits ist ihr wichtig zu sagen: “Ich hatte es nicht leicht”.
Des Bundeshaushalts fließt 2022 (Soll) in Sozialleistungen nach SGB II und III.
Das sind:
Quelle: Finanzministerium
Und trotzdem ist fast jeder vierte junge Mensch armutsgefährdet
Die Definition von Wahnsinn ist es, immer wieder das gleiche zu probieren und dabei andere Ergebnisse zu erwarten
Albert Einstein
Um den Status quo zu verändern, braucht es effektive Lösungsansätze, welche die Probleme und ihre Ursachen angehen, statt nur Verteilungs-Prozentsätze zu verschieben.