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Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten.
Monitor Jugendarmut
Deutschland gilt international als wohlhabende Industrienation mit einem starken Sozialstaat. Dennoch ist für einen erheblichen Teil der Gesellschaft die Wirklichkeit eine andere: Armut ist auch in Deutschland ein tiefgreifendes Problem.
Jede*r Vierte zwischen 18 und 24 Jahren war 2023 in Deutschland von Armut bedroht. Das entspricht einer Armutsgefährdungsquote von 25 %. Bei den unter 18-Jährigen liegt die Quote bei 20,7 %, sodass mehr als jede*r Fünfte armutsgefährdet ist.
Quelle: Mikrozensus Kern
zwischen 18 und 24 Jahren war 2023 in Deutschland von Armut bedroht.
Mit einem Bein auf der Straße
Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Bezahlbarer Wohnraum ist jedoch alles andere als selbstverständlich.
der Jugendlichen sorgen sich wegen teuren Wohnraums. Das ist mehr als jede*r Zweite. Zurecht!
Auf der Strecke geblieben
Mobil zu sein und sich eigenständig fortbewegen zu können, schafft die Grundlage dafür, dass Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, ihre Grundbedürfnisse erfüllen, persönliche Ziele erreichen und Bildung erfahren können. Doch nicht alle können gleichermaßen am Verkehr und der Mobilität teilnehmen.
Wege zur Schule, Ausbildung oder für Freizeitaktivitäten zahlen auf das Mobilitätszeitkonto ein. So sind Schüler*innen zwischen 10 und 17 Jahren täglich durchschnittlich eine Stunde unterwegs. Bei 18–35-Jährigen steigt die Zeit an: Sie verbringen etwa 82 Minuten im Verkehr oder in Verkehrsmitteln.
Mehr als kein Geld:
Jugendarmut hat viele Facetten und weitreichenden Folgen
Armut entscheidet über Bildung – und Bildung entscheidet über Zukunft:
Wer aus einkommensschwachen Verhältnissen stammt, hat im deutschen Bildungssystem von Anfang an schlechtere Karten – mit lebenslangen Folgen.
In Deutschland bleibt Armut oft eine Frage der Herkunft: Menschen mit Migrationsgeschichte sind doppelt so häufig von Armut betroffen – unabhängig von ihrem Bildungsweg.
Von digitalen Hürden bis zur sozialen Ausgrenzung: Einkommensschwache und benachteiligte Gruppen stoßen nicht nur auf finanzielle Grenzen, sondern erleben systematische Barrieren – sei es bei der Beantragung von Hilfeleistungen oder der Teilhabe am sozialen Leben. Ein System, das hilft, ist für viele nicht zugänglich.
Medienkompetenz als soziale Barriere
Ohne Geräte, ohne Internet, ohne Chancen: Wer aus einkommensschwachen Verhältnissen stammt, hat nicht nur weniger Zugang zur digitalen Welt, sondern bleibt oft auch ohne die nötigen Fähigkeiten, sich in ihr zurechtzufinden.
Vom Bürger zum Zuschauer: Wie soziale Ungleichheit Demokratie gefährdet
Politisch interessiert, aber ungleich beteiligt: Jugendliche aus einkommensschwachen Verhältnissen bleiben häufiger ohne Stimme – und verlieren Vertrauen in die Demokratie.
Fehlendes Finanzwissen, Sparen als Privileg und Sorge vor Armut im Alter: Jugendliche in Armut haben die höchsten Risiken für Überschuldung und Zahlungsprobleme.
Sorgen vor der eigenen wirtschaftlichen Position in der Zukunft, weniger Teilhabe und stärkere Abwertung durch gesellschaftliche Interaktionen sowie weniger Hoffnung, die eigenen Ziele zu erreichen.
Im Interview: Marcel Fratzscher
Drei junge Menschen erzählen ihre Geschichten. Ihre Erzählungen zeigen individuelle Herausforderungen, aber auch strukturelle Hürden, die Armut verschärfen und zu einem Kreislauf führen, aus dem man nur schwer wieder entkommt. Ein Wunsch eint alle: Ohne existenzielle Sorgen die eigene Zukunft gestalten zu können.
Instrumente zur Jugendarmutsbekämpfung werden in unterschiedlichen Politikfeldern und Gesetzen festgelegt: von der Finanz- über die Beschäftigungs- und Bildungs- bis hin zur Infrastruktur- und Ernährungspolitik. Für eine wirksame Armutsbekämpfung ist ein koordiniertes Zusammenwirken dieser Politikfelder unter Federführung eines für Jugend zuständigen Ministeriums notwendig.
Einsatz neuer Bildungsformate wie KI-gestützter individualisierter Lern- und Bildungswege, (Reverse) Mentoring, Microlearning bzw. Micro Credentials oder Gamification, auch in Kooperation mit potenziellen Arbeitgebern.
Um Armut zu verhindern oder zu bekämpfen, ist das Vorrang-Nachrang-Prinzip verschiedener Sozialgesetzbücher (Bsp. SGB VIII versus SGB II) zugunsten eines additiven Unterstützungsmodells aufzugeben.
Zur weiteren Beschäftigung mit Jugendarmut sind auf dieser Unterseite noch mehr vertiefende Materialien, Dokumentationen und wissenschaftliche Studien zum Thema zusammengestellt.
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