Damit Inklusion auch in der Bildung funktioniert, müssen Schulen mithilfe guter Lern- und Bildungskonzepte junge Menschen mit ihren individuellen Voraussetzungen, Bedarfen und Talenten unterstützen. Erfolgreiche Beispiele dafür gibt es, jedoch profitieren noch zu wenige Schulen davon.
Wir empfehlen:
Bund und Länder kooperieren verstärkt in diesem Feld, mit dem Ziel, eine Gesamtstrategie für die systematische Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems zu entwickeln. Die Jugendhilfe stellt dafür ihre Expertise bereit.
Unser Formulierungsvorschlag für den Koalitionsvertrag:
Der Nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“ zeigt: Die Bildungsbeteiligung sowie die Durchlässigkeit des Bildungssystems haben sich erhöht. Dennoch gibt es hierzulande weiterhin ein Bildungsproblem, das durch die Corona-Pandemie noch verstärkt werden wird. Der Anteil der Jugendlichen, die die Schule ohne mindestens einen Hauptschulabschluss verlassen, hat sich in den letzten Jahren stetig auf 6,8 Prozent (2018) erhöht. Nur 30 Prozent von ihnen gelingt der direkte Einstieg in eine duale oder vollzeitschulische Ausbildung. Jugendliche mit Migrationsgeschichte haben unabhängig von ihrem Schulabschluss weiterhin grundsätzlich viel geringere Chancen auf eine vollqualifizierende Ausbildung. Es gelingt im deutschen Bildungssystem nicht, den kausalen Zusammenhang zwischen (sozialer) Herkunft und Bildungserfolg aufzulösen. Deutschland hat sich bereits im Jahr 2009 verpflichtet, das Menschenrecht auf inklusive Bildung laut Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention zu realisieren. Angesichts der sehr ungleichen Umsetzung in den Bundesländern und der fortwährenden Kritik des UN-Prüfausschusses, muss endlich eine Gesamtstrategie entwickelt werden, um ein qualitativ hochwertiges, inklusives und multiprofessionell ausgerichtetes Bildungssystem sicherzustellen.
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