Deutschland profitiert von der internationalen (Ausbildungs-)Mobilität junger Menschen und gewinnt dadurch zukünftige Fachkräfte. Notwendig sind faire und sichere Rahmenbedingungen für junge Menschen, die aus dem europäischen Ausland nach Deutschland kommen, um hier eine berufliche Ausbildung zu absolvieren.
Wir befürworten:
Die Jugendsozialarbeit bietet die pädagogische Stützstruktur, welche die Auszubildenden berät, begleitet und schützt und den Aufenthalt in Deutschland schon vor der Einreise vorbereitet. Wichtig sind hierbei Kontakte zu Partnerorganisationen in den Herkunftsländern der ausreisewilligen jungen Menschen und die Schaffung von Möglichkeiten der sprachlichen Vorbereitung, d.h. die jungen Menschen müssen ausreichend Gelegenheit bekommen, im Heimatland bereits Deutschkurse zu besuchen. Das Begleit- und Stützangebot kann sich hierbei an dem Bundesweiten Programm der assistierten Ausbildung („ASA-Flex“, früher Ausbildungsbegleitende Hilfen ABH) orientieren, unter Einbezug der Erfahrungen des Programmes „MobiPro-EU“ (2013–2020).
Unser Formulierungsvorschlag für den Koalitionsvertrag:
Jugendarbeitslosigkeit stellt in einigen Ländern Europas noch immer ein großes Problem dar. Hohe Jugendarbeitslosigkeit ist besonders im Süden Europas verbreitet. So waren im Januar 2019 in Griechenland 39 Prozent aller jungen Menschen zwischen 15 und 24 arbeitslos; Italien und Spanien liegen dicht dahinter mit Jugenderwerbslosenquoten von 33 Prozent. In Deutschland liegt diese Quote zum Vergleich bei 6 Prozent; der niedrigste Wert innerhalb der Europäischen Union. Demgegenüber stehen allein in Deutschland unter Berufung auf die Statistik der Agentur für Arbeit fast 800 000 freie Stellen, für die sich kein Bewerber und keine Bewerberin findet, davon laut Angabe der Agentur für Arbeit allein fast 60 000 unbesetzte Ausbildungsstellen im Jahr 2018. Für junge Menschen aus Staaten mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit können Deutschland und andere europäische Staaten also Perspektiven bieten. Im Rahmen des Sonderprogramms zur Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa (MobiPro-EU) förderte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) von 2013 bis 2020 Projekte zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Unterstützt werden dabei Einzelprojekte, die jungen Menschen aus anderen EU-Mitgliedstaaten – vornehmlich solchen, in denen eine hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht – eine Berufsausbildung in Deutschland ermöglichen oder vereinfachen. Das Förderprogramm hat darüber hinaus das Ziel, zukünftige Handlungsstrategien zu erproben und Bedarfe festzustellen, um für eventuelle Folgeprogramme eine Grundlage zu bieten.
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