Wer als Kind arm ist, ist es auch als Jugendlicher oder junger Erwachsener. Wenn junge Menschen arm sind, so beeinflusst das ihre gesellschaftliche Teilhabe auch langfristig und verhindert, dass sie eigene Wege ausprobieren können, selbstständig werden und erfolgreich ins Berufsleben starten. Ausgerechnet die Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren ist jedoch mit ca. 25% dem höchsten Armutsrisiko ausgesetzt.
Wir sind der Meinung:
Eine entscheidende Maßnahme, um diese Situation zu überwinden und jungen Menschen eine Chance auf soziale Teilhabe zu geben, ist die Einführung eines Kinder- und Jugendgrundeinkommens.
Unser Formulierungsvorschlag für den Koalitionsvertrag:
Die BAG KJS zeigt im Monitor „Jugendarmut in Deutschland 2020“: Armut bedeutet für Jugendliche und junge Erwachsenen zwischen ca. 14 und 26 Jahren das größte Risiko, aus allen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen zu werden. Armut ist häufig nicht auf den ersten Blick sichtbar, doch für die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alltag stets präsent. Ihnen fehlt zumeist auch die Perspektive, dass sich dies in ihrem Leben noch einmal ändern wird. Es ist alltägliche Realität, dass die Aufstiegschancen von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen und finanziellen Verhältnissen in Deutschland unabhängig von ihren Fähigkeiten und Talenten und unabhängig von ihrem persönlichen Engagement immer noch gering sind. Schon im Bildungssystem haben diese Kinder und Jugendlichen schlechtere Chancen, die (Fach-) Hochschulreife zu erreichen. Es braucht einen grundlegenden Perspektivwechsel zur besseren Armutsbekämpfung bei jungen Menschen. Jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder junge Erwachsene soll einen Anspruch auf die gleiche finanzielle Unterstützung in Form eines bedingungslosen Kinder- und Jugendgrundeinkommens unabhängig vom Einkommen der Familie haben. Dieses ersetzt andere Sozialleistungen wie Kindergeld oder BAföG und wird in ausreichender, existenzsichernder Höhe erbracht.
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