Gute Aus­bildung unter­stützen und Mobi­lität ermög­lichen – Jugend­wohnen ausbauen

ricardo-gomez-angel-8qzmcKEKtmc-unsplash

Gute Aus­bildung unter­stützen und Mobi­lität ermög­lichen – Jugend­wohnen ausbauen

Die Her­aus­for­de­rungen der bun­des­weiten Mobi­lität und auch die der­zeitige Situation auf dem Woh­nungs­markt erschweren es jungen Men­schen, eine Aus­bildung in einer anderen Stadt zu beginnen oder während der Block­schul­phasen der Berufs­schule in gesi­cherten Wohn­ver­hält­nissen zu leben. Jugend­wohnen ermög­licht nicht nur Mobi­lität am Ausbildungs- und Arbeits­markt, durch gezielte sozi­al­päd­ago­gische Begleitung und För­derung junger Men­schen trägt es zu erfolg­reichen Aus­bil­dungs­ab­schlüssen und der Teilhabe bei. Etwa 20% der Jugend­wohn­heime beher­bergen über­wiegend Blockschüler*innen, die nur für eine kurze Zeit dieses Angebot in Anspruch nehmen. Ange­strebt werden müssen bun­desweit ein­heit­liche För­der­mög­lich­keiten von Blockschüler*innen im Jugend­wohnen. Bisher sind die För­der­mög­lich­keiten von Bun­desland zu Bun­desland sehr unter­schiedlich, teils sehr gut, teils nicht existent. Maß­geb­liche Akteure sind hier die Bun­des­länder und Kom­munen, aber auch die Bun­des­ebene ist in der poli­ti­schen Ver­mittlung gefragt.

Wir sagen:

Attrak­ti­vität und Rah­men­be­din­gungen von Aus­bil­dungs­be­rufen werden ver­bessert, indem eine bun­desweit gleich­wertige För­derung der Kosten für Unter­kunft, Ver­pflegung und Mobi­lität der jungen Men­schen erreicht wird. Gemeinsame Lösungen sollen mit Bun­des­ländern gesucht und anregt werden.

Unser For­mu­lie­rungs­vor­schlag für den Koalitionsvertrag:

Die Regie­rungs­ko­alition strebt an, gemeinsam mit den Ländern für eine zuver­lässige För­derung des Jugend­wohnens zu sorgen. Wir ver­bessern damit für junge Men­schen erheblich die Mög­lich­keiten, auch fern vom Hei­matort eine Berufs­aus­bildung erfolg­reich abschließen zu können.

Das zen­trale Anliegen der Jugend­so­zi­al­arbeit und des Jugend­wohnens, allen jungen Men­schen Aus­bildung zu ermög­lichen, hat die Bun­des­re­gierung bereits 2018 auf­ge­griffen. Im Rahmen ihrer „Offensive für Bildung“ hatte die Regierung u.a. im Koali­ti­ons­vertrag zwi­schen CDU, CSU und SPD 2018 ange­kündigt, das Jugend­wohnen als Mobi­li­täts­hilfe auf dem Aus­bil­dungs­markt zu stärken. Bislang wurde diese Ankün­digung nicht ein­gelöst. Der Ausbau des Jugend­wohnens ist jedoch ein wesent­licher und unver­zicht­barer Bestandteil, um das Recht junger Men­schen auf Aus­bildung und Teilhabe zu gewähr­leisten. Um hier poli­ti­schen Konsens her­zu­stellen, muss der Bekannt­heitsgrad des Jugend­wohnens durch alle betei­ligten Akteure gestärkt werden. For­schungs­pro­jekte und Ver­öf­fent­li­chungen mit Bezug zu den Themen Jugend­hilfe, Jugend­so­zi­al­arbeit und Aus­bildung beziehen bisher das Jugend­wohnen als sta­bi­li­sie­rendes und mobi­li­täts­er­mög­li­chendes Angebot kaum ein. Erfreulich ist, dass der aktuelle Abschluss­be­richt der Enquete-​Kommission „Beruf­liche Bildung in der digi­talen Arbeitswelt“ die Not­wen­digkeit einer bedarfs­ge­rechten Aus­stattung von Azubi‑, bzw. Jugend­wohn­heimen anführt. Etwa 20% der Jugend­wohn­heime beher­bergen über­wiegend Blockschüler*innen. Hier reisen die Aus­zu­bil­denden wochen­weise für einen Teil ihrer Aus­bildung in andere Städte. Oft ver­ein­baren Unter­nehmen oder Berufs­schulen feste Platz­kon­tin­gente mit den Ein­rich­tungen für die Beher­bergung. Das Angebot umfasst neben der sozi­al­päd­ago­gi­schen Begleitung meist auch Voll­ver­pflegung. Die Blockschüler*innen finden in den Jugend­wohn­heimen schnell Anschluss an Mitschüler*innen. Dieses Setting sorgt trotz des Ort­wechsels für per­sön­liche Sta­bi­lität sowie Moti­vation und Durch­hal­te­ver­mögen für die Ausbildung.Aktuell sind die För­der­mög­lich­keiten sehr hete­rogen: In Baden-​Württemberg bei­spiels­weise ist die För­derung für eine Unter­kunft im Jugend­wohnen mit einem Zuschuss inkl. Ver­pflegung von max. 40,50 €/​Tag sehr gut, die Kosten werden vom Land getragen. In NRW beträgt ein Zuschuss max. 20 €/​Tag, im Saarland max. 7 € pro Tag, in Bremen gibt es keine Förderung.

Links:

Stra­tegien gegen Woh­nungs­lo­sigkeit bei Jugend­lichen und jungen Erwachsenen

Teilen mit:
Skip to content