Gerade junge Menschen, die von sozialer Benachteiligung oder individueller Beeinträchtigung betroffen sind, profitieren überdurchschnittlich von grenzüberschreitenden, internationalen Erfahrungen: Sie gewinnen nicht nur an persönlicher Reife und demokratischer Stärke, sondern auch an berufsqualifizierenden Kompetenzen, die ihnen für Ausbildung und Beruf zugutekommen.
Wir schlagen vor:
Der europäische Austausch insbesondere von jungen Menschen, die von Benachteiligung betroffen sind, etwa durch das Erasmus-Programm, soll maßgeblich gestärkt werden. Die Jugendsozialarbeit sorgt dafür, dass mehr junge, sozial benachteiligte Menschen Zugang zu den europäischen Austauschprogrammen erhalten.
Unser Formulierungsvorschlag für den Koalitionsvertrag:
Mit Blick auf die Förderung der europäischen Bürgerschaft, die Entwicklung einer grenz- und kulturübergreifenden europäischen Zivilgesellschaft und die Öffnung der europäischen Arbeitsmärkte betont die EU-Politik die Notwendigkeit der räumlichen Mobilität junger Menschen. Mobilitätsangebote in unterschiedlichen Lern‑, Bildungs- und Arbeitszusammenhängen sind wesentliche Elemente des informellen Lernens, das Flexibilität und Offenheit fördert, indem es jungen Menschen ein Feld für transnationale Erfahrungen im Kontext sinnhafter Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote zur Verfügung stellt. Das gewünschte Ergebnis ist ein Zuwachs an Mobilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, was wiederum als eine Schlüsselvoraussetzung zum Funktionieren des Binnenmarkts in Europa gilt. Jungen Menschen grenzüberschreitende Mobilität zu ermöglichen, heißt aber aus jugendpolitischer Sicht auch, ihnen Europa zu eröffnen und es erlebbar, erfahrbar zu machen. Grenzüberschreitende Mobilität trägt zur Identitätsentwicklung junger Menschen bei, sie fördert das Verständnis für die Vielfalt von Kulturen und Sprachen in einer europäischen Zivilgesellschaft, gleichzeitig fördert sie Integration und Beschäftigungsfähigkeit. Mobilitätsprojekte tragen z. B. dazu bei, dass sich Teilnehmende intensiv mit ihrer weiteren Ausbildung und beruflichen Situation befassen und dafür den „Mehrwert“ ihrer eigenen Erfahrungen und die Vorteile grenzüberschreitender Mobilität nutzen wollen. Europäische Mobilität erhöht also berufliche Chancen und vermittelt gleichzeitig lebensnah die gemeinsamen Werte der EU. Grenzüberschreitende Mobilität allen jungen Menschen zu ermöglichen, insbesondere auch den sozial- und bildungsbenachteiligten jungen Menschen, ist also eine Frage der Chancengleichheit und der sozialen Gerechtigkeit.