Die Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt durch die Digitalisierung verlangt nach einer grundsätzlich neuen Ausrichtung in der Arbeit mit jungen Menschen.
Teilhabe ist heute nur gegeben, wenn auch ein digitaler Zugang ermöglicht wird
Digitalisierung ist ein komplexes Thema. Um diese nutzbringend einsetzen zu können, braucht es ein solides Grundwissen. Viele Jugendliche sind in der digitalen Spielewelt unterwegs, verfügen aber nicht über eine solide Basis, um sich im digitalen Raum zu bewegen. Einfache Recherchen, die Nutzung von Online-Diensten oder die Handhabung von Online-Banking sind den Jugendlichen fremd. Hinzu kommt, dass sich viele Berufsbilder in den letzten Jahren elementar verändert haben. Deshalb ist es unabdingbar, dass ein Grundverständnis für die veränderten, meist computergesteuerten Strukturen vorhanden ist. Hier benötigen die Jugendlichen aktive Unterstützung, wenn sie mit der Digitalität in der Ausbildung mithalten wollen.
Wenn aus Einzelmaßnahmen ein Gesamtkonzept wird
Wir sehen uns als Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit in der Pflicht, das mit uns verbundene Netzwerk von unterschiedlichsten Einrichtungen nicht nur für die Digitalisierung zu sensibilisieren, sondern die Einrichtungen und die damit verbundenen Menschen zu ermutigen, eine aktive Rolle zu übernehmen. Wir sind uns bewusst, dass dies eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellt, bei der wir versuchen werden, aktive Unterstützung zu leisten.
Wir haben zu diesem Zweck mit den Verantwortlichen des Studienbereiches – Institut Medienforschung und Medienpädagogik – der TH Köln eine Kooperation geschlossen. 2020 wurde ein Projekt gestartet, in dem Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit und Einrichtungen der Jugendsozialarbeit im Bereich der Digitalisierung zusammengearbeitet haben.
Die Studierenden haben Einrichtungen mit jeweils kleinen Teams begleitet und für jede Einrichtung ein individuelles Digitalisierungsprojekt realisiert. Insgesamt sind bis heute elf Kooperationen abgeschlossen, allerdings läuft die Kooperation weiter, sodass aktuell weitere fünf Projekte umgesetzt werden. Die Einrichtungen und Maßnahmen sowie die Vorerfahrungen zur Digitalisierung waren dabei sehr unterschiedlich.

Qualifizierte Jugendsozialarbeit heute und morgen ist nur dann möglich, wenn sie zukunftsfähig ist, und sich den dauerhaften Veränderungen in der Gesellschaft stellt und diese souverän meistert. Der Weg in die Digitalisierung gehört unweigerlich dazu. Es gilt, sich den Gegebenheiten zu stellen und jungen Menschen innerhalb der Jugendsozialarbeit Möglichkeiten aufzuzeigen, die unter anderem eine positive Handhabung der Digitalisierung mit sich bringen kann.
Die Jugendlichen müssen begreifen, dass zu ihren bisherigen Lebenswelten wie Familie, Schule, Freizeit, Ausbildung die digitale Welt hinzukommt. Sie bestimmt die Zukunft und entscheidet über Erfolg in Beruf und Gesellschaft. In der alltäglichen Praxis der Einrichtungen muss ein Weg der Kommunikation gefunden werden, der Jugendliche auch in ihrer digitalen Lebenswelt anspricht und sie erreicht.
Wir möchten Ihnen die Gelegenheit geben, aus den Projekten der Studierenden Anregungen aufzunehmen, um diese angepasst an Ihre Bedarfe für Ihre Einrichtungen zu übernehmen und zu adaptieren. Demzufolge haben wir die Projektdokumentationen der Studierenden aufbereitet und übersichtlich in einer navigierbaren PDF zusammengefasst.