Im Jugendwohnen leben viele Menschen unter einem Dach, alles ist gut organisiert, nur der Informationsfluss zu den häufig wechselnden Bewohner*innen ist nicht immer ausreichend gegeben. In dem Projekt ging es darum, dies mithilfe digitaler Technologien zu verbessern.
Pädagogische Begleitung als Hilfe zur Selbsthilfe
In Essen-Fronhausen gibt es ein etabliertes Jugendwohnen, wo die jungen Menschen durchgängig von Pädagog*innen begleitet werden. Hier wohnen junge Menschen im Alter von 16 – 27 Jahren gemeinsam unter einem Dach. Neben Auszubildenden, die zum Blockunterricht nach Essen kommen, wohnen hier vorwiegend Bewohner*innen, die die Einrichtung dauerhaft ihr Zuhause nennen.
Die Ausrichtung des Kolping Jugendwohnen Essen-Fronhausen ist an das Konzept der Verselbstständigung angelehnt. Dies beinhaltet unter anderem die Unterstützung bei Behördengängen, Hilfestellung in der Haushaltsführung und bei der Geldeinteilung sowie beim Zeitmanagement. Also im wahrsten Sinne des Wortes, Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Studierenden der TH Köln haben gemeinsam mit den Verantwortlichen der Einrichtung nach einem Konzept zur besseren digitalen Vernetzung gesucht und dieses gefunden. Konkret ging es um eine bessere Ansprache und Erreichbarkeit der Jugendlichen, die aufgrund der hohen Fluktuation der Bewohner*innen nicht gewährleistet war.
Digitale Kommunikation von Freizeitangeboten und aktuellen Informationen
Zu Beginn des Projekts bestand das Problem, dass wichtige Informationen wie etwa Neuerungen oder Hausregeln sowie Hinweise auf Freizeitangebote nur schwerlich an die Zielgruppe weitergeben werden konnten. Die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Einrichtung für Ausbildungsbetriebe war ein weiteres Ziel der Verantwortlichen. Um die Ziele zu erreichen und dadurch die Kommunikation mit den Bewohner*innen grundlegend zu verbessern wurden Maßnahmen beschlossen.

Die Eingangsbereiche werden in Zukunft mit Bildschirmen zum Informationstransfer ausgestattet. Eine eigene Website präsentiert die Infos. Eine Onlinebefragung soll Aufschluss über zu vertiefende Aspekte liefern. Die digitale Ausrichtung erfährt eine grundlegende Veränderung. Während der fünf Online- und zwei Präsenzmeetings zwischen Studierenden und Verantwortlichen der Einrichtung wurden die Lösungsansätze diskutiert und klare Vorhaben fixiert.
Ein digitaler Infokanal geht an den Start
Als eine erste Maßnahme verständigte sich das Projektteam darauf, einen digitalen Informationskanal ins Leben zu rufen. Dabei entstanden zunächst viele Fragen: Wie soll der Infokanal aussehen? Wer soll ihn installieren? Wer soll ihn pflegen? Wie hoch ist der damit verbundene Aufwand? Es wurde eine Aufgabenteilung vereinbart. Die Studierenden übernahmen die Analyse der Hard- und Software sowie das Einholen der Angebote der einzelnen Tools. Die Projektverantwortlichen übernahmen im Nachgang die Installation der Bildschirme, erstellten die ersten Fragebögen für die Umfrage innerhalb der Zielgruppe und erarbeiteten erste Inhalte für den Infokanal. Die Arbeiten wurden durch die Studierenden dauerhaft begleitet.
Die Beurteilung des gesamten Projektes sowie die daraus resultierenden Maßnahmen wurden von der Zielgruppe durchweg positiv beurteilt und angenommen.

Die bei diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse und die daraus abgeleiteten digitalen Strukturen lassen sich prinzipiell gut auf andere Einrichtungen der Jugend-sozialarbeit übertragen. Einrichtungen, die bisher den analogen Weg zur Verbreitung von Informationen genutzt haben, wird an dieser Stelle geraten, zu prüfen, ob sie diese, dem Projekt folgend, in Zukunft auch digital in die Zielgruppe tragen. Potenziale bestehen etwa darin, dass Ressourcen geschont werden können und zudem besitzt es einen sehr hohen Aktualitätsgrad.
Kontakt zum
Kolping Jugendwohnen
(Jugendwohnen Essen)
www.kolping-jugendwohnen.de
essen-frohnhausen@kolping-jugendwohnen