Die Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ legt ihren Abschlussbericht vor — Doch von Benachteiligung betroffene Jugendliche bleiben in den Forderungen weitgehend außen vor. Dabei warnt Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil gerade heute erneut vor einem ‘Corona-Jahrgang in der Ausbildung’ gewarnt.
Nach dreijähriger Arbeit hat die Kommission ihren mehr als 600 Seiten dicken Abschlussbericht vorgelegt. Zu lesen ist eine beeindruckende und umfassende Darstellung der beruflichen Bildung in Deutschland mit jeweils detaillierten Handlungsempfehlungen.
Für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf ist der Bericht leider enttäuschend. Denn bei den konkreten Forderungen bleiben sie außen vor, kritisiert Lisi Maier, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. in der aktuellen Pressemitteilung.
Es wird zwar ein umfangreicher Pakt für berufliche Bildung gefordert. Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und Jugendberufshilfe gehören offensichtlich nach Ansicht der Enquete-Kommission nicht hierzu. Hier soll lediglich geprüft werden, ob diese Bereiche einbezogen werden können. Wer dies prüfen soll, anhand welcher Kriterien und wodurch sonst dieser Bereich entsprechend finanziert werden soll, bleibt völlig offen. Diese Haltung ist nicht nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass benachteiligte junge Menschen schon beim DigitalPakt Schule nicht berücksichtigt wurden.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es einer gezielten Förderung benachteiligter Jugendlicher bedarf. Leider hat die Enquete Kommission die Chance nicht genutzt.
Die Pressemitteilung hier runterladen.