Berufs­bil­dungs­be­richt 2017

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Berufs­bil­dungs­be­richt 2017

BAG KJS kri­ti­siert Zemen­tierung der Benachteiligung:

Der Vor­stand der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Katho­lische Jugend­so­zi­al­arbeit (BAG KJS) e. V. bemängelt ungleiche Start­vor­aus­set­zungen beim Ein­stieg in die Berufs­aus­bildung anlässlich des Berufs­bil­dungs­be­richts 2017. „Trotz eines immer wieder beklagten Mangels an Aus­zu­bil­denden bleibt die Berufs­aus­bildung einer großen Gruppe von jungen Men­schen ver­schlossen.“ So kom­men­tiert Lisi Maier, Vor­sit­zende der BAG KJS, den Berufs­bil­dungs­be­richt 2017, der am Mittwoch (5.4.2017) von der Bun­des­re­gierung ver­öf­fent­licht wurde.

Besondere Sorge bereite der weitere Rückzug von kleinen Betrieben aus der Aus­bildung. Dieses deutet dar­aufhin, dass kleine Betriebe die mit der Aus­bildung ver­bun­denen Res­sourcen weniger gut auf­bringen können als Groß­be­triebe. „Klein­be­triebe müssen daher besonders gefördert werden, etwa mit der flä­chen­de­ckenden Umsetzung des neuen Instru­ments der assis­tierten Aus­bildung. Diese muss aber zu einem indi­vi­duell aus­ge­rich­teten, fle­xiblen Angebot wei­ter­ent­wi­ckelt werden“, so Maier.

Auf­fallend seien auch die unter­schied­lichen Rah­men­be­din­gungen in den ein­zelnen Regionen. Erneut konnte etwa Bayern die Zahl neuer Aus­bil­dungs­ver­träge steigern, während in NRW die Zahl der Aus­bil­dungs­ver­träge rück­läufig ist. Das führt in der Kon­se­quenz dazu, dass Jugend­liche ungleiche Start­vor­aus­set­zungen beim Start in das Berufs­leben haben. Die unter­schied­liche Leis­tungs­kraft der jewei­ligen regio­nalen Wirt­schaft müsse dazu führen, dass die Mög­lich­keiten der hei­mat­fernen Aus­bil­dungs­auf­nahme, z. B. durch den Ausbau des Jugend­wohnens aus­gebaut werden, so der Vorstand.

Dass 24,9 % der Aus­bil­dungs­ver­träge vor­zeitig gelöst werden, weist deutlich auf die Pas­sungs­pro­bleme auf dem Aus­bil­dungs­markt hin. Hier sind zusätz­liche Anstren­gungen not­wendig, damit alle Jugend­lichen schon in der Schule eine fun­dierte Berufs­ori­en­tierung erhalten. Zudem ist auch hier die assis­tierte Aus­bildung ein geeig­netes Instrument, um Aus­zu­bil­dende und Unter­nehmen zusam­men­zu­bringen und bei ent­ste­henden Pro­blemen während der Aus­bildung zu unterstützen.

Auch die Zahl junger Men­schen im soge­nannten Über­gangs­be­reich ist besorg­nis­er­regend. Der Anstieg um 12,2 % auf ins­gesamt 298.800 junge Men­schen im Über­gangs­be­reich zeigt, dass sich trotz der relativ guten wirt­schaft­lichen Ent­wicklung die Situation für junge Men­schen mit schlech­teren Aus­gangs­be­din­gungen nicht ver­bessert hat. Damit wird eine „struk­tu­relle Benach­tei­ligung“ deutlich, die sich unab­hängig von der wirt­schaft­lichen Ent­wicklung und des Aus­bil­dungs­marktes zementiert.

„Um für benach­tei­ligte junge Men­schen bessere Zugangs­vor­aus­set­zungen für die Berufs­aus­bildung zu schaffen, muss natürlich auch in eine Bildung inves­tiert werden, die an den Vor­aus­set­zungen der jungen Men­schen ansetzt, ihre Stärken fördert und einen qua­li­fi­zie­renden Schul­ab­schluss für alle ermög­licht“, fordert Lisi Maier.

Quelle:
BAG KJS

Pres­se­mit­teilung herunterladen:
PM BAG KJS kri­ti­siert Zemen­tierung der Benachteiligung

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