Prä­vention und Auf­klärung – Nutzung von Social Media

Die Nutzung von Social Media ist unter Jugend­lichen weit ver­breitet und sie ist, wie vieles im digi­talen Raum, risi­ko­be­haftet. Das Anliegen in dem Projekt war es deshalb, Jugend­liche bei der daten­si­cheren Nutzung und Ge­staltung von Social Media-​Kanä­len zu unter­stützen. Das medi­en­päd­ago­gische Projekt war eine Zusam­men­arbeit der TH Köln und der Caritas Jugendwerk­statt in Hückelhoven-​Hilfarth. Die Jugend­werk­statt ist eine berufs­vorbereitende Maß­nahme der Ju­gendhilfe und unter­stützt Jugend­liche bei dem Übergang zwi­schen Schule und Beruf. In der Jugend­werkstatt gibt es die zwei Gewer­ke: Haus­wirt­schaft und Metall. Pro Gewerk werden jeweils acht Teilnehmer*innen, durch hand­werkliche Arbeiten sowie den Stütz­un­ter­richt und der Gruppen­pädagogik in ihren Fähig­keiten und Fer­tig­keiten gestärkt. Eine Wei­ter­bildung im persönlich-​so­zialen sowie im schulisch-​beruf­lichen Bereich soll somit ermög­licht werden. Ferner besteht die Mög­lichkeit, dass Teilnehmer*in­nen über eine externe Prüfung ei­nen Abschluss erlangen können.

Wie nutzen die Jugend­lichen Social Media?

Die Jugend­lichen, die die Ein­richtung besuchen, haben unter­schiedliche Lebens­hin­ter­gründe und stehen vor ebenso unter­schiedlichen psy­cho­so­zialen Her­ausforderungen. Den Mitarbeiten­den der Jugend­werk­statt wurde im Laufe der Maß­nahme bekannt, dass oftmals Strei­tig­keiten über Social Media erfolgten oder un­angebrachte Fotos ver­öf­fent­licht worden waren. Den Jugend­lichen schien die Wirkung ihrer digita­len Hand­lungen nicht bewusst zu sein, sodass im Projekt zunächst die Frage geklärt werden soll­te: Wie nutzen die Jugend­lichen grund­sätzlich Social Media?

Geplant wurde ein Workshop ba­sierend auf einem Fra­ge­bogen, der von den Jugend­lichen ausge­füllt wurde. Dieser Fra­ge­bogen diente der Bestands­auf­nahme und der Bedarfs- und Interessens­ermittlung der Jugend­lichen be­züglich der Nutzung digi­taler Me­dien. Anhand des Fra­ge­bogens, der Gespräche und Erfah­rungen der Mit­ar­bei­tenden ent­stand der Rahmen des Pro­jekts. Ziel war ein Workshop mit dem Pro­jekt­thema Prä­vention und Auf­klärung bei der Nutzung von Social Media. Dafür wurde Instagram bei­spielhaft ge­nutzt, da dies der von den meisten Jugend­lichen genutzte Kanal nach Aus­wertung der Fra­ge­bögen war. Ziel war es, neben Daten­schutz und Sicherheit, ein Bewusstsein der Außen­wirkung auf Kanälen und Platt­formen zu schulen und gleich­zeitig Hand­lungs­bei­spiele medi­en­päd­ago­gi­scher Arbeit zu vermitteln.

In inter­ak­tiven Workshop-​Einhei­ten befassen sich nicht nur die jun­gen Men­schen selbst­kri­tisch mit ihrer digi­talen Lebenswelt, ihrer indi­vi­du­ellen Art des Medienkon­sums und den Mög­lich­keiten, So­cial Media aktiv mit­zu­ge­stalten. Auch die päd­ago­gi­schen Fach­kräfte gewinnen so einen vertief­ten Ein­blick in das Nutzer*innen­verhalten der Jugend­lichen und damit auch in deren Bedürfnis­lagen wie medi­en­päd­ago­gische Bildung. Aus­gehend davon wur­de gemeinsam über den Umgang mit Social Media offen reflek­tiert. Mög­li­cher­weise pro­ble­ma­tische Nutzung konnte ange­sprochen werden, wobei die Themen Daten­schutz, Risiken im Netz und eine ange­messene Selbst­dar­stellung der Jugend­lichen im Netz im Vor­dergrund standen.

Der Workshop – Annä­herung an die Lebenswelt

Die Aus­wertung der Fra­ge­bögen war maß­geb­liche Grundlage für den Workshop zum Thema Social Media, Medi­en­nutzung und ‑um­gang. Für den Workshop wurden 2,5 – 3 Stunden ange­setzt. Metho­disch wurde zwi­schen Großgrup­penarbeit (gemein­sames Sammeln und Dis­ku­tieren), Kleingruppen­arbeit (Recherche und Aus­tausch), Mindmaps, Stim­mungs­bildern und Abstim­mungen gewechselt. Ins­gesamt wurden fünf medien­pädagogische Übungen und Auf­gaben durchgeführt. 

Anhand ver­schiedener Instagram-​Profile der Jugend­lichen und Accounts, de­nen sie folgen, wurden Sicherheit und Dar­stellung im Netz, sowie ange­mes­sener Umgang thema­tisiert. Abschließend durften die Jugend­lichen in Klein­gruppen den für das Projekt erstellten Instag­ram-​Account gestalten. Profiltex­te, Foto-​Posts, Pro­filbild und Sto­ry wurden von den Jugend­lichen in Klein­gruppen erstellt. Dadurch konnten sich die Jugend­lichen aus­pro­bieren und neue Erkennt­nisse direkt einsetzen.

Das für die Prä­senz­ver­an­staltung not­wendige Material stellte die Ju­gendwerkstatt zur Ver­fügung. Es wurde mit Laptops, Beamer, Flip­charts und Stiften gear­beitet. Die Teilnehmer*innen nutzten zusätz­lich ihre eigenen Smart­phones. Der Inter­net­zugang der Einrich­tung konnte kos­tenfrei genutzt werden. Eine sozi­al­päd­ago­gische Fach­kraft begleitete zusätzlich den Workshop. Die Inhalte des Work­shops basieren auf medienpäda­gogisch kon­zi­pierten Unterrichts­einheiten, die im Internet z. B. auf www.medien-in-die-schule.de frei zugänglich sind. Die Inhalte sowie Ein­heiten wurden für die Gruppe adap­tiert und ent­spre­chend den Bedürf­nissen angepasst.

Jugend­liche und die Ein­richtung mit den rich­tigen Tools ausstatten

Alle haben sich viel­seitig mit ein­gebracht und par­ti­zi­pativ in Groß- und Klein­gruppen gear­beitet. Die Teilnehmer*innen lernten die ei­gene Medi­en­nutzung zu reflek­tieren, mit der Gruppe das eigene Ver­halten und die Nutzung zu tei­len und offen zu dis­ku­tieren. Da­durch ent­stand ein offener Raum für Peer-to-peer-Lernerfahrungen.

Neben den Online-​Interessen der jungen Men­schen konnten diese ihre eigenen Accounts präsentie­ren. Durch die Arbeit eig­neten sich die Jugend­lichen diesen Raum neu an und erlebten sich selbstwirk­sam als aktiv Gestal­tende. In der Caritas Jugend­werk­statt Heins­berg wollen die Fach­kräfte künf­tig Themen rund um Social Media in regel­mä­ßigen Abständen mit den Jugend­lichen bear­beiten und reflek­tieren. Dazu werden unter­schiedliche Übungs- und Unter­richtseinheiten genutzt, die fle­xibel an die Bedarfe der Gruppe ange­passt werden sollen.

contacts

Ansprech­part­nerin
Caritas Jugend­werk­statt Heinsberg

Samira Croonen
jugendwerkstatt@caritas-hs.de
www.caritas-heinsberg.de

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