Mit einem Onlineshop die Kom­pe­tenzen der Jugend­lichen fördern

In den Jugend­werk­stätten des För­der­bandes Siegen-​Wittgenstein e. V. stellen Jugend­liche in ihrer all­täglichen Arbeit Werk­stücke her.

Damit diese nicht nur zu Übungs­zwecken pro­du­ziert werden, son­dern auch genutzt werden können, werden die Werk­stücke häufig auf Weih­nachts­märkten und anderen Märkten ver­kauft. Durch die Corona-​Pandemie fiel diese Mög­lichkeit jedoch weg. In diesem Zuge ent­stand die Idee für einen Onlineshop, über den die Ju­gendlichen ihre her­ge­stellten Werk­stücke ver­kaufen können.

Die Ein­richtung

Mit dem Ziel, dass junge Men­schen den Ein­stieg in das Berufs­leben schaffen, unter­stützt das Katholi­sche Jugendwerk För­derband Sie­gen-​Wittgenstein die Jugendwerk­statt mit einem breiten Port­folio. Neben Bil­dungs­an­ge­boten zählen auch Beratung oder kon­krete be­rufspraktische Ori­en­tierung dazu. Unter anderem werden das Projekt MIKA („Mach den Anfang“) sowie die Jugend­werk­stätten ange­boten, in denen Jugend­liche Werk­stücke her­stellen und primär in den Berei­chen Holz, Metall und Garten- und Land­schaftsbau Erfah­rungen sam­meln. Ziel des Pro­jekts MIKA ist es, dass die jungen Men­schen, die sich in einem Alter bis zu 25 Jahren be­finden, eine beruf­liche Perspekti­ve für den Arbeits­markt ent­wi­ckeln und prak­tische Erfahrung über ei­nen Zeitraum von sechs Monaten sammeln. Die Arbeits­be­reiche sind viel­fältig, neben der gestal­te­ri­schen Tätigkeit sind auch die Bereiche Kos­metik und Pflege, das Bäcker­handwerk, die Arbeit im Gar­tenbau, wie auch die Metall­ver­ar­beitung ist Teil des Ange­botes. Dabei sind stets indivi­duelle Ziele der Jugend­lichen handlungsleitend.

Die Jugend­werk­statt richtet sich an junge Men­schen, die auf­grund beson­derer Schwie­rig­keiten noch keine Aus­bil­dungs­stelle gefunden haben, eine Aus­bildung abbrechen mussten oder noch nicht am freien Arbeits­markt Fuß fassen konnten, obwohl sie schon arbeitsmarktpo­litische Maß­nahmen durch­laufen haben.

Der Nutzen eines Onlineshops

In diesen Pro­jekten stellen die Teil­nehmer*innen über das gesamte Jahr hinweg Werk­stücke her. 

Dabei können ver­schie­denste Pro­dukte ent­stehen wie Mar­melade, Post­karten, Metall­skulp­turen oder T‑Shirts. Die Pro­dukt­pa­lette wird von den Jugend­lichen mit­be­stimmt und kann vari­ieren. Diese Werk­stücke sollen nun in einem Onlineshop das ganze Jahr über ange­boten werden. Das Ziel dabei ist, dass die Teil­neh­menden ihre Werke selbst­ständig fotogra­fieren, beschreiben, einen Preis fest­setzen und dieses online ein­pflegen. Schluss­endlich ver­packen und ver­schicken die Jugend­lichen ihre eigenen Produkte.

So werden unter­schied­liche Kom­petenzen sowohl im Bereich des Umgangs mit Medien als auch im Bereich des wirt­schaft­lichen Den­kens und beruf­licher Fähig­keiten gefördert, bei­spiels­weise im Feld der Foto­grafie und Logistik.

Von den ersten Ideen bis zum fer­tigen Onlineshop

Während der Pro­jekt­phase wurden zunächst Erwar­tungen bezüglich der Inhalte und Fea­tures des Online­shops gesammelt. Ebenso wurden mög­liche Designs betrachtet. Zur Erstellung des Online­shops wurde ein Webseiten-​Baukasten genutzt, was die Arbeit stark erleich­terte. Durch dieses Tool, welches im In­ternet zur Ver­fügung steht, können auf ein­fache Art und Weise Home­pages in diversen Designs erstellt werden. Die unter­schied­lichen Vor­lagen werden als Grundlage ge­nommen und dann indi­vi­duell auf die eigenen Bedürf­nisse ange­passt. Die Bedie­ner­freund­lichkeit des On­lineshops muss bei der Auswahl der Technik im Vor­der­grund stehen. Die Teilnehmer*innen müssen in der Lage sein, den Onlineshop selbst pflegen zu können. Um das zu ge­währleisten, erprobten sich die Ju­gendlichen in einer Test­phase an Laptops der Einrichtung.

Homepage-​Baukästen bieten zwar viele Funk­tionen kos­tenfrei an. Be­darf es aller­dings spe­zi­eller Funkti­onen, werden diese kos­ten­pflichtig. Um alle Design­wünsche und An­forderungen umsetzen zu können, wurde nach der Test­phase der kos­tenpflichtige Bau­kasten erworben. Nachdem aus meh­reren Designvor­schlägen der Favorit aus­ge­wählt wurde, konnten Inhalte und vorläu­fige Fotos der Pro­dukte ein­ge­pflegt werden. Bei Home­pages und ins­be­sondere bei Online­shops muss in Deutsch­land auf recht­liche Vor­gaben geach­tet werden. So müssen beispiels­weise AGB und ein Impressum auf der Homepage zu finden sein. Eine Vor­ab­version ließen die Studieren­den des­wegen juris­tisch prüfen. Im Projekt mit der TH Köln wurde die Website final ausgearbeitet.

Der Onlineshop im Überblick

Auf der Start­seite finden sich die neu­esten Pro­dukte und eine Ein­bindung des Instagram-​Kanals der Ein­richtung. Weiter befinden sich jeweils zwei Seiten, welche die Pro­jekte MIKA und die Jugendwerk­statt beschreiben. Beim Betreten des Shops und auch auf den Pro­duktseiten wird darauf hingewie­sen, dass es sich um handgemach­te Pro­dukte handelt, welche von jungen Men­schen selbst­ständig ver­packt und ver­schickt werden, sodass es vor­kommen kann, dass der Versand etwas länger dauert oder Pro­dukte nur vor Ort abzuho­len sind (z. B. eine Feu­er­tonne). Ne­ben diesen inhalt­lichen Seiten fin­den sich die Infor­ma­tionen zu AGB und Impressum.

Wie geht es weiter?

Der Onlineshop wird kon­ti­nu­ierlich mit Inhalten durch die Jugend­lichen weiter befüllt. Die Jugend­lichen nehmen dazu Fotos ihrer Werkstü­cke in einer bestehenden Fotoecke der Ein­richtung mit einer Spiegel­reflexkamera auf. Damit der Shop in Eigen­regie der jungen Men­schen klappt, gab es vor Ort einen Work­shop, bei dem ihnen die Funktio­nen und die Hand­habung gezeigt wurden. Die Stu­die­renden haben außerdem ein Tutorial geschrie­ben, welches Hil­fe­stellung geben soll. Zudem sind die Stu­die­renden auch nach Been­digung des Projek­tes weiter als Ansprechpartner*in­nen für die Ein­richtung ver­fügbar und helfen beim Übergang zur Verselbstständigung.

contacts

Ansprech­partner
Jugendwerk För­derband Siegen-​Wittgenstein e. V.

Jan Jost
j.jost@foerderband-siegen.de
www.foerderband-siegen.de

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