Wie kann die Bekanntheit eines sozialen Projekts gesteigert werden? Diese Frage stand am Anfang der Kooperation zwischen der Kurbel Oberhausen und den Studierenden der TH Köln. SITAO (Soziale Integration und Teilhabe am Arbeitsmarkt Oberhausen) ist ein gemeinsames Projekt der Kurbel Oberhausen, dem Deutschen Roten Kreuz, der Caritas und dem ZAQ und steht für soziale Integration und Teilhabe am Arbeitsmarkt Oberhausen. Das Projekt richtet sich in erster Linie an in Oberhausen lebende Familien im Leistungsbezug, Alleinerziehende, Familien mit geringem Einkommen und Menschen mit Beeinträchtigungen. Im Zuge der Beratungsangebote von SITAO sollen die Klient*innen Unterstützung bei vielfältigen Aufgaben wie beispielsweise Antragsstellungen oder Behördengängen erhalten. Ziel des gemeinsamen Digitalisierungsprojektes war, die Bekanntheit des Projekts SITAO mithilfe von Social Media zu steigern und dadurch neue Klient*innen zu erreichen. Dazu sollte eine Facebook-Seite für SITAO erstellt und ein Konzept zum Social Media- Auftritt geschrieben werden.
Warum Facebook?
Für Facebook wurde sich entschieden, da diese Plattform sehr bekannt, in der Zielgruppe verbreitet und damit einen niedrigschwelligen Zugang ermöglicht. Facebook bietet die Möglichkeit direkt in Kontakt zur Zielgruppe zu treten, indem man Facebook-Gruppen nutzt. Beispielsweise kann dieses Projekt in Facebook-Gruppen für die Stadt Oberhausen beworben werden. Die Funktion des Facebook-Messengers ermöglicht darüber hinaus eine direkte Kontaktaufnahme durch mögliche Klient*innen.
Die technischen Voraussetzungen für einen Workshop in Pandemiezeiten waren gegeben. Basis war ein Smartphone mit Internetverbindung, ein PC oder Laptop mit entsprechender Anbindung. Es wurde herausgearbeitet, wie der kompetente Umgang mit digitalen Medien die persönliche Entwicklung in privater und beruflicher Hinsicht positiv beeinflussen kann.

Themen, die sich vorwiegend an den Tagesabläufen der Jugendlichen orientierten, wurden im Workshop mit den Teilnehmern behandelt. Dazu gehörten unter anderem die digitale Achtsamkeit – habe ich die Kontrolle meines Selbst schon an Soziale Dienste und Algorithmen abgeben oder bin ich noch Herr oder Frau in meiner digitalen Welt?
Deutlich wurde, dass die Digitalisierung eine große Herausforderung darstellt. Je beschleunigter, verdichteter und getakteter der Alltag ist, auch, weil immer mehr Menschen jederzeit und überall kommunizieren (können), desto mehr verlangt es nach einer Ruhe im Inneren. Diese stellt sich nicht von allein ein, hier braucht es manchmal auch einen bewussten Abstand und Ideen dazu, wie sich gezielt gegensteuern und die Digitalisierung produktiv nutzen lässt.
Bis zur finalen Facebook-Präsenz wurden in diesem Digitalisierungsprojekt sechs Phasen durchlaufen:
- 1. Phase: Diese diente dem Kennenlernen, der ersten Zeitplanung und der Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppen. Pandemiebedingt wurden die Treffen mittels Teams und Zoom durchgeführt.
- 2. Phase: Hier wurden Informationen gesammelt und das Konzept erarbeitet. In dieser Phase wurden bereits die Personen integriert, die nach Abschluss des Initial-Projektes die Facebook-Seite weiter aktiv betreiben sollen.
- 3. Phase: Das Basiskonzept wurde verfeinert und ausformuliert. Hinzu kam die Ausarbeitung der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Datenschutzerklärung.
- 4. Phase: Aufsetzen der Facebook-Seite unter Berücksichtigung der von SITAO vergebenen Designregeln. Vergabe von unterschiedlichen Zugriffsrechten. Eindeutige Hinweise und klare Positionierung als Beratungsseite für die Zielgruppe mit entsprechendem Regelwerk hinsichtlich der Verhaltensweise der Nutzer.
- 5. Phase: Freigabe durch die datenschutzbeauftragte Person, erst danach kann die Seite live gehen.
- 6. Phase: Aktive Werbung für die neue SITAO Facebook-Seite in allen dafür infrage kommenden Gruppen, im nahen und erweiterten Umfeld von Oberhausen und damit erfolgreiche Integration in die Medienwelt der Zielgruppe.
Folgende Fragen wurden im Workshop behandelt: Welche Möglichkeiten bietet mir das Smartphone, um mich besser zu organisieren, effektiver zu planen und meine Zeit so einzuteilen, dass ich die Anforderungen an mich selbst und die von außen besser bewältigen kann? Wie kann ich meine Daten bei der Nutzung des Smartphones schützen? Auf beide Fragen liefert der Workshop Antworten.
Aktualität braucht ständige Pflege

Bleibt an dieser Stelle noch zu erwähnen, das Social Media-Plattformen egal welcher Art zwingend einer hohen Aktualität bedürfen. Die Pflege der Facebook-Seite ist ein absolutes Muss und darf nicht unterschätzt werden. Das Internet ist ein sich kontinuierlich wandelndes Medium und nur die Seiten mit einem hohen Anspruch an regelmäßig Neuem, werden von der Zielgruppe besucht und aktiv genutzt.
Wer dies nicht dauerhaft gewährleisten kann, sollte sich entweder an entsprechende Dienstleister wenden oder sich anders orientieren.
Kontakt zur
Kurbel Oberhausen
Karin Wittinghofer
k.wittinghofer@die-kurbeloberhausen.de